Kirmes in Mecklenburg-Vorpommern
In größeren Städten nennen wir ihn Jahrmarkt oder Rummel, auf kleineren Dörfern Kirmes oder Kerb. Den Rummel erlebt man mindestens einmal im Jahr überall. Er findet auf einem großen Platz statt, der Platz ändert sich im Laufe der Jahre selten und wird deshalb auch Festplatz oder Rummelplatz genannt. Vereine und Ehrenamtliche aus dem jeweiligen Stadtkreis organisieren Veranstaltungen für die Zeit der Kirmes. Sie mieten zum Beispiel eine Band für den Tanzabend und bemühen sich um möglichst viele Attraktionen. Je größer die Stadt, in der die Kirmes stattfindet, desto mehr Auswahl hat man von verschiedenen Fahrgeschäften. Zur Kerb gehören in jedem Fall auch Verkaufsstände, an denen man Lose ziehen oder Zuckerwatte kaufen kann. Nicht fehlen auf einer Kerb dürfen natürlich Ausschankwagen, an denen es eine Auswahl an Getränken gegen den Durst gibt, oder Imbissbuden, an denen man diverse Leckereien kaufen kann. Oft findet ein Jahrmarkt regelmäßig ein bis zweimal im Jahr zur Belustigung der Bürger statt. Der Rummel dauert meist über mehrere Tage an und zieht etliche Besucher, oft auch aus benachbarten Dörfern und Städten, an den jeweiligen Ort. Schausteller leben oft von den Jahrmärkten, die über das Jahr verteilt in ganz Deutschland stattfinden. Sie reisen dafür mit in jedes Bundesland.
Mecklenburg-Vorpommern ist ein Bundesland Deutschlands, das im Norden an die Ostsee grenzt. In Rostock, einer der größten Städte in Mecklenburg-Vorpommern, findet jedes Jahr das Sommerfest Hanse Sail statt. Die Hanse Sail findet am Hafen statt und ist eines der größten Volksfeste im Norden Deutschlands. Seit 1991 feiern die Bürger von Rostock jährlich das Sommerfest und locken damit 1 Millionen Besucher in den Norden. Die Besucher haben hierbei die Möglichkeit, moderne und traditionelle Schiffe zu besichtigen und auf ihnen mitzusegeln. Die Veranstaltung dauert 4 Tage und endet mit einem Feuerwerk, das gleichzeitig im Stadthafen und in Warnemünde entzündet wird. Für das Fest legen bis zu 300 Schiffe ihre Anker in der Hansestadt. Die Rostocker bereiten zusätzliches ein Rahmenprogramm vor. Neben den zahlreichen und verschiedenen Schiffen gibt es viele Verkaufsstände, Imbissbuden und Ausschankwagen. Zum Martinstag im November organisieren die Bürger der Städte Parchim und Grabow einen Martinimarkt. Die Martinimärkte sind die größten Volksfeste in Mecklenburg-Vorpommern. Es ist Brauch, dass die Älteren den Jüngeren zu diesem Fest ein Taschengeld zur freien Verfügung geben. Früher war der Martinimarkt vor allem eine Gelegenheit, sich für den Winter einzudecken. An diesem Festtag wurden Tiere geschlachtet und Mägde und Knechte entlassen. Auch Schulden trieb man an diesem Tag ein, und weil der heilige Martin den Bürgern immer Notwendiges gab, heißen die Märkte heute Martinimarkt oder Martinsmarkt. Jedes Jahr im Sommer finden in Mecklenburg-Vorpommern die Festspiele statt. Dabei handelt es sich um ein Musikfestival. Im gesamten Bundesland treten Künstler auf. Während des Festes spielen die Musiker 120 Konzerte. Von den Musikfestivals, die jährlich in Deutschland stattfinden, ist dieses das drittgrößte. Viele berühmte Musiker reisen für diese Veranstaltung nach Mecklenburg-Vorpommern, um an diesem Musikfest teilzunehmen. Für junge Künstler gibt es die Reihe „Junge Elite“. Sie bekommen die Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Der herausragendste Künstler bekommt einen Preis. Drei Preise gibt es jedes Jahr für die jungen Künstler zu vergeben: Den Solisten-Preis, den Publikums-Preis und den Nordmetall-Preis.