Kirmes in Sachsen
In größeren Städten nennen wir ihn Jahrmarkt oder Rummel, auf kleineren Dörfern Kirmes oder Kerb. Den Rummel erlebt man mindestens einmal im Jahr überall. Er findet auf einem großen Platz statt, der Platz ändert sich im Laufe der Jahre selten und wird deshalb auch Festplatz oder Rummelplatz genannt. Vereine und Ehrenamtliche aus dem jeweiligen Stadtkreis organisieren Veranstaltungen für die Zeit der Kirmes. Sie mieten zum Beispiel eine Band für den Tanzabend und bemühen sich um möglichst viele Attraktionen. Je größer die Stadt, in der die Kirmes stattfindet, desto mehr Auswahl hat man von verschiedenen Fahrgeschäften. Zur Kerb gehören in jedem Fall auch Verkaufsstände, an denen man Lose ziehen oder Zuckerwatte kaufen kann. Nicht fehlen auf einer Kerb dürfen natürlich Ausschankwagen, an denen es eine Auswahl an Getränken gegen den Durst gibt, oder Imbissbuden, an denen man diverse Leckereien kaufen kann. Oft findet ein Jahrmarkt regelmäßig ein bis zweimal im Jahr zur Belustigung der Bürger statt. Der Rummel dauert meist über mehrere Tage an und zieht etliche Besucher, oft auch aus benachbarten Dörfern und Städten, an den jeweiligen Ort. Schausteller leben oft von den Jahrmärkten, die über das Jahr verteilt in ganz Deutschland stattfinden. Sie reisen dafür mit in jedes Bundesland.
Im Osten Deutschlands liegt das Bundesland Sachsen. Das größte Volksfest im Erzgebirge ist die Annaberger Kät. Für diese Veranstaltung reisen über 100 Schausteller nach Sachsen. Die Annaberger Kät gehört zu den ältesten in ganz Deutschland. Die bekannte Kät wird jedes Jahr von mehreren hunderttausend Menschen besucht. Mit Verkaufsständen, die sowohl Kleinigkeiten, zum Beispiel Souvenirs, als auch Zuckerwatte anbieten, und einer Vielzahl an Imbissbuden und Ausschankwagen gegen Hunger und Durst, einer großen Auswahl an Fahrgeschäften und Festzelten darf man dieses große Fest nicht verpassen. Eröffnet wird die Annaberger Kät vom Oberhaupt der Stadt mit einem Ball. Viele Aktionstage bei der Veranstaltung sorgen für hohe Besucherzahlen. Das Görlitzer Altstadtfest wird jedes Jahr organisiert. Viele mittelälterliche Stände zeigen hierbei die Ausübung alter Berufe, doch auch kleinere moderne Fahrgeschäfte dürfen nicht fehlen. Die Stadt wird für das Fest in vier Zonen aufgeteilt, und in jeder Zone gibt es etwas Neues zu entdecken. Einer der ältesten Weihnachtsmärkte in Sachsen ist der Dresdner Striezelmarkt. Bereits seit 1434 veranstalten die Dresdner jedes Jahr zum Advent den Weihnachtsmarkt. Besucher aus ganz Deutschland möchten den Adventsmarkt jährlich besuchen. Ca 2,5 Millionen Menschen reisen im Winter nach Dresden. Vor dem zweiten Advent feiern die Besucher das Dresdner Stollenfest. Dafür wird ein Riesenstollen gebacken, der dann auf dem Weihnachtsmarkt angeschnitten und verkauft wird. Der Erlös wird gespendet. Doch nicht nur in Dresden, sondern auch in Leipzig gibt es jedes Jahr einen Weihnachtsmarkt zu bewundern. Den Markt im Advent besuchen jedes Jahr etwa 2 Millionen Menschen. Der Leipziger Weihnachtsmarkt ist fast so alt wie der Dresdner Striezelmarkt. Er wird seit 1458 veranstaltet. Fast 260 Verkaufsstände, Imbissbuden und Ausschankwagen mit weihnachtlichen Leckereien gibt es jedes Jahr auf dem Leipziger Marktplatz zu finden.