Freibierwette auf der Bergkirchweih
von MB
11.10.2011 5:23
Auf der diesjährigen Bergkirchweih in Erlangen feierten rund eine Million Menschen. Der Schaustellerverband wertet die Bergkirchweih 2011 als vollen Erfolg. „Eine Premium-Veranstaltung mitten in Bayern“ – so bezeichnet Erlangens Wirtschaftsreferent Konrad Beugel den „Berch“. Im besonderen die friedvolle Atmosphäre auf dem Volksfest sei zu loben. Vor allem das gute Wetter habe zum Erfolg der diesjährigen Ausgabe beigetragen, heißt es. Thomas Fischer, Festwirt am Erich-Keller, konnte zudem einen deutlichen Trend zum Frühschoppen an den Vormittagen beobachten. Ein bedeutender Zuschauermagnet dürfte auch die Freibierwette gewesen sein. Tucher hatte versprochen am letzten Bergtag 1000 Liter Freibier auszuschenken – sollten die Gäste der Bergkirchweih den Facebook-Fan-Vergleich mit dem Oktoberfest gewinnen. Schließlich gab es jedoch ein Happy End für alle „Freibiergesichter“: die Traditionsbrauer erklärten sich auch so dazu bereit, einen Liter für je 30 Fans herzuschenken. Die Bergkirchweih im nordbayerischen Erlangen findet jedes Jahr zu Pfingsten statt. Ausgangspunkt der Feierlichkeiten ist der Anstich durch den
Oberbürgermeister auf der Tribüne eines jährlich wechselnden Bierkellers am Donnerstag vor Pfingsten um 17 Uhr. Beschlossen wird das Volksfest immer zwölf Tage später mit einem traditionellen Fassbegräbnis am Erichkeller. Das letzte Fass wird dabei symbolisch zu der Musik des Liedes „Lili Marleen“ beerdigt. Die „Kerwa“ datiert bis in das Jahr 1755 zurück und gilt in der Stadt als die fünfte Jahreszeit. Die durchschnittliche Besucherzahl von rund einer Million Menschen ist das Zehnfache der Einwohnerzahl der Stadt: damit zählt die Erlanger Bergkirchweih zu den fünf größten Volksfesten im Bundesland Bayern. Das Gelände befindet sich am Hang des Burgbergs und erstreckt sich auf rund einem Kilometer Länge. Hier existieren rund 11.000 Sitzplätze und machen die Bergkirchweih damit zum größten Biergarten Europas. Der religiöse Hintergrund der Kerwa ist die Feier des Patrozinium der Altstädter Dreifaltigkeitskirche. Bis 1999 hatten Studenten zur „Berg-Zeit“ eine Woche frei, immerhin bleibt ihnen heute der vorlesungsfreie Dienstag in der Pfingstwoche.
